ECL-Prüfungssystem

Das ECL-Sprachprüfungssystem
Der Prüfungsanbieter des ECL-Sprachprüfungssystems ist das Fremdsprachenzentrum der Universität Pécs. Die ECL-Prüfungen sind papierbasierte, allgemeinsprachliche Prüfungen. Im Fokus der getesteten Fertigkeiten stehen der kommunikative Ansatz und die kommunikative Sprachkompetenz der Prüfungskandidaten.

Das ECL-Sprachprüfungssystem wurde zwischen 1983 und 1992 von Experten auf dem Gebiet der Sprachtesttheorie an der Universität London entwickelt. Das European Consortium for the Certificate of Attainment in Modern Languages (ECL) wurde 1992 gegründet. 1999 wurde der Sitz des Konsortiums von London nach Pécs in das Fremdsprachenzentrum der Universität Pécs verlegt. Die ECL-Prüfungen in Ungarisch als Fremdsprache (Niveaustufen A2, B1, B2 und C1) wurden 2017 von der Association of Language Testers in Europe (ALTE) mit ihrem Qualitätssiegel ausgezeichnet, somit ist das Fremdsprachenzentrum der Universität Pécs Vollmitglied von ALTE.

Die Association of Language Testers in Europe (ALTE) hat im Dezember 2020 den ECL Prüfungen in Deutsch als Fremdsprache ihr Qualitätssiegel verliehen. Durch diese Anerkennung schließen sich die ECL Prüfungen in Deutsch den anderen Prüfungssystemen mit ALTE-Qualitätssiegel wie Goethe, ÖSD, telc und TestDaf an.

Zielgruppe der Prüfung
Zur ECL-Sprachprüfung können sich Prüfungskandidaten anmelden, die im Jahr der Prüfung ihr 14. Lebensjahr vollenden. Die ECL-Sprachprüfung ist eine einsprachige, papierbasierte Prüfung, die allgemeinsprachliche Kenntnisse auf vier Niveaustufen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) testet: A2, B1, B2 und C1. Die Aufgaben legen den Schwerpunkt auf alltägliche, reale Situationen und die kommunikativen Kompetenzen der Kandidaten. Die ECL-Sprachprüfung ist eine generelle Prüfung und weder auf eine bestimmte Altersgruppe oder ein bestimmtes Geschlecht noch auf eine bestimmte Kultur, ein Land oder eine Fachrichtung ausgerichtet.

Zielgruppe der ECL-Sprachprüfung in Deutsch und Gebrauch der Sprachzertifikate
Die ECL-Sprachprüfungen in Deutsch sind für Jugendliche und Erwachsene ab 14 Jahren geeignet, die:
• Deutsch als Fremdsprache gelernt haben oder zurzeit lernen und ihre allgemeinen Deutschkenntnisse in den Bereichen Lesen, Schreiben, Hören und Sprechen auf einem bestimmten GER-Niveau nachweisen müssen.
• beabsichtigen, ihre schulischen/akademischen oder beruflichen Perspektiven zu verbessern, und daher ein allgemeines Deutschzertifikat benötigen, das ihre Kenntnisse auf einem bestimmten GER-Niveau nachweist.
• nach Deutschland oder in die Schweiz einwandern möchten oder sich in einem Visums-, Einbürgerungs- und/oder Staatsbürgerschaftsverfahren befinden, das einen Nachweis über ihre allgemeinen Sprachkenntnisse in Deutsch als Fremdsprache erfordert.

Das ECL-Zertifikat in Deutsch wird vom Auswärtigen Amt, von den Botschaften der Bundesrepublik Deutschland und vom Staatssekretariat für Migration (SEM) als Nachweis allgemeiner Deutschkenntnisse akzeptiert. Für die Zuwanderung nach Deutschland erkennt das Auswärtige Amt seit April 2021 ECL-Zertifikate für Visazwecke an. Die Botschaften der Bundesrepublik Deutschland akzeptieren das ECL-Zertifikat als Nachweis allgemeiner Deutschkenntnisse. In der Schweiz werden ECL-Zertifikate für die Niveaustufen A2 bis C1 seit April 2021 vom Staatssekretariat für Migration (SEM) für Aufenthalts- und Niederlassungsbewilligungen sowie Einbürgerungen allgemein anerkannt.

Prüfungssprachen
Im ECL-Sprachprüfungssystem werden Prüfungen in 15 Sprachen angeboten: Bulgarisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch.

Niveaustufen der ECL-Prüfung
ECL-Prüfungen können auf vier Niveaustufen abgelegt werden:
Niveaustufe A2
Niveaustufe B1
Niveaustufe B2
Niveaustufe C1

Prüfungsteile
ECL-Sprachprüfungen können entweder als Gesamtprüfung abgelegt werden, oder es besteht die Möglichkeit, eine schriftliche oder eine mündliche Teilprüfung abzulegen.

Die Gesamtprüfung besteht aus vier Prüfungsteilen (Leseverstehen, Schriftliche Kommunikation, Hörverstehen und Mündliche Kommunikation).

Die schriftliche Teilprüfung besteht aus den Prüfungsteilen Leseverstehen und Schriftliche Kommunikation, die mündliche Teilprüfung besteht aus den Prüfungsteilen Hörverstehen und Mündliche Kommunikation.

Schriftliche Teilprüfung

1. Leseverstehen
Der Prüfungsteil umfasst zwei Aufgaben mit jeweils zehn Items. Der Prüfungskandidat muss nachweisen, dass er der jeweiligen Niveaustufe angepasste Texte von allgemeinem Inhalt ohne Wörterbuch oder andere Hilfsmittel versteht.

2. Schriftliche Kommunikation
Die Prüfungskandidaten haben die Aufgabe zwei Texte (z.B.: Forumsbeiträge, E-Mails) anhand von jeweils vier Leitpunkten zu verfassen. Zum Lösen der Aufgaben dürfen die Kandidaten ein ein- oder zweisprachiges gedrucktes Wörterbuch benutzen.

Mündliche Teilprüfung

1. Hörverstehen
Die Kandidaten müssen die Fertigkeit nachweisen, in ihrem Schwierigkeitsgrad den Anforderungen der verschiedenen Niveasstufen angemessenen Höraufnahmen zu verstehen. Die Kandidaten hören sich zwei Texte an. Das Hörverstehen wird mithilfe zweier unterschiedlicher Aufgabentypen (z. B. Zuordnungsaufgaben, Multiple-Choice-Aufgaben, Fragen zum Text, Sätze vervollständigen usw.) mit je 10 Items getestet.

2. Mündliche Kommunikation

Die Teilprüfung zur Mündlichen Kommunikation wird in Form einer Paarprüfung durchgeführt. Die Prüfungskandidaten haben die Möglichkeit, ihre Prüfungspartner zu nennen und dies auf dem Anmeldeformular zu vermerken. Falls dies nicht geschieht, erfolgt die Einteilung der Kandidaten nach dem Zufallsprinzip.

Ablauf des Prüfungsteils Mündliche Kommunikation

Teil 1 Vorstellung
Das Hauptziel dieser Aufgabe besteht darin, die Prüfungskandidaten auf die Prüfung einzustimmen. Die Vorstellung wird nicht bewertet.

Teil 2. Gelenktes Gespräch  [DIALOG]
Am Anfang des gelenkten Gesprächs wird ein Prüfungskandidat gebeten ein Kärtchen zu ziehen. Der Moderator klickt dann im Computer den Prüfungssatz mit derselben Nummer an. Der Prüfungssatz beinhaltet sowohl das Gesprächsthema als auch das Bildmaterial. Der Moderator nennt das Gesprächsthema und die dazu gehörenden Fragen. Die Prüfungskandidaten haben die Aufgabe, ein Gespräch zum Thema zu führen.

Teil 3. Selbständige Äußerung zu einem Thema [MONOLOG]
Die Prüfungskandidaten äußern sich einzeln in Form eines Monologs zum Thema der Bildmontage. Der Moderator kann notfalls mit weiteren, der Niveaustufe angemessenen Fragen den Kandidaten weitere Anregungen geben.

Gleichwertigkeit
Gleichwertigkeit ist eines der wichtigsten Merkmale der ECL Sprachprüfungen. Diese wird durch das Grundprinzip der Einheitlichkeit von Prüfungsstruktur und -inhalten erreicht. In allen Sprachen sind die Kriterien der Bewertung und der Charakter des Prüfungsstoffes identisch. Die Entwicklung der Tests in allen Sprachen unterliegt strengen Qualitätsstandards, um zu garantieren, dass die verschiedenen Tests zuverlässig, valide und miteinander vergleichbar sind.

Prüfungszeiten
Das Internationale ECL-Prüfungszentrum (IEP) bietet fünf Prüfungszeiten pro Jahr an. Diese werden im Februar, April, Juni, September und November durchgeführt. In einigen Prüfungszentren besteht die Möglichkeit in Deutsch auch in August eine Prüfung auf den Niveaustufen B1 und B2 abzulegen. Auf der Webseite des Internationalen ECL-Prüfungszentrums werden jeden Sommer die genauen Prüfungstermine der ECL-Prüfungen für das nächste Jahr bekanntgegeben.

Prüfungsorte
ECL-Sprachprüfungen können an Prüfungsorten abgelegt werden, die zum Netzwerk der ECL-Prüfungsorte gehören. Informationen bezüglich der Prüfungsorte des ECL-Prüfungsortnetzwerkes sind auf der Webseite des ECL-Sprachprüfungszentrums zu finden.

Quelle: Webseite des Internationalen ECL-Prüfungszentrums https://eclexam.eu/deutsch/