62. Jahrestag des Berliner Mauerbaus

Kranzniederlegung zum Gedenken des 62. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer © Franziska Giffey

Am 13. August, jährt sich der 62. Jahrestages des Baus der Berliner Mauer – ein Ereignis, das die Geschichte Deutschlands, Europas und der ganzen Welt nachhaltig prägte. Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu West-Berlin ab. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt Berlin mehr als 28 Jahre lang und trennte den Westteil der Stadt von seinem Umland. Nach Angaben der Stiftung Berliner Mauer wurden mindestens 140 Menschen nach Fluchtversuchen oder bei anderen Zwischenfällen an den Sperranlagen zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer getötet. An der gesamten innerdeutschen Grenze wird von bis zu 650 Toten ausgegangen.

An der Berliner Mauergedenkstätte an der Bernauer Straße kamen zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft zusammen, um der Menschen zu gedenken, die bei Fluchtversuchen starben oder getötet wurden. Thematisiert wurden auch andere Folgen der jahrzehntelangen Teilung wie die Trennung von Familien und die Unfreiheit für Menschen in der DDR. Für den Berliner Senat legte Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe Franziska Giffey (SPD) einen Kranz nieder.

„Auch nach so vielen Jahren ist es wichtig, zu erinnern und immer wieder aufs Neue bewusst zu machen, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind und dass Menschen für unser wieder vereintes Deutschland und das heutige freie Berlin gekämpft haben oder für ihren Wunsch nach Freiheit sogar gestorben sind“, erklärte Giffey.

In der Zimmerstraße wurde an das Maueropfer Peter Fechter (1944-1962) erinnert. Der 18-Jährige wurde hier im August 1962 bei einem Fluchtversuch von DDR-Grenzposten erschossen. Nach dem Fall der Mauer kam es zu einigen Mauerschützenprozessen. Dabei wurden auch die beiden ehemaligen Grenzsoldaten angeklagt, die auf Peter Fechter geschossen hatten. Das Gericht befand die beiden im März 1997 des Totschlags für schuldig.

Der Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, hat an den Kranzniederlegungen an der Gedenkstätte Berliner Mauer und am Peter-Fechter-Mahnmal sowie an einer Gedenkveranstaltung am Gedenkkreuz für den Mauertoten Horst Frank in der Klemkestraße in Berlin-Reinickendorf teilgenommen.

„Die Berliner Mauer verkörperte das Unrecht des SED-Regimes. Das menschenverachtende Bauwerk teilte die Stadt und riss Familien wie auch Freundeskreise auf brutale Weise auseinander. Die DDR konnte nur bestehen, weil sie ihr Volk einsperrte. Menschen, die die Grenze überwinden wollten, um in Freiheit zu leben, riskierten lange Haftstrafen oder sogar erschossen zu werden. Wir sollten uns jenseits der Kranzniederlegungen an den Mauerbau und seine Folgen erinnern. Der 13. August 1961 muss wie der 17. Juni 1953 und der 9. November 1989 im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft verankert werden. Dazu brauchen wir eine lebendige Erinnerungskultur, die jüngere Menschen erreicht – mit authentischen Erinnerungsorten, digitalen Angeboten und partizipativen Formaten“, sagte Ebert.

An der Glienicker Brücke haben Potsdams Bürgermeister Burkhard Exner, Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke und Kultur- und Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) sowie zahlreiche Gäste an die Opfer der Mauer und die Folgen der deutsch-deutschen Teilung erinnert. Sie legten Blumen an einem alten Stück Berliner Mauer nieder, das ein Teil der Mauergedenkstätte im Gutspark Groß Glienicke ist.

Gedenken an die Opfer der Mauer an der Glienicker Brücke © potsdam.de, Landeshauptstadt Potsdam

Es ist erwähnenswert, dass mehrere Filme beim Campus-Kino im Innenhof der früheren Stasi-Zentrale auf dem Programm stehen, die den Mauerbau thematisieren, u.a. ein deutsches Historiendrama „3½ Stunden“ (2021) von Ed Herzog, der Dokumentarfilm „Die Familie“ (2013) von Stefan Weinert und der Politthriller „Der Stich des Skorpion“ (2004) von Stephan Wagner.

Open-Air-Filme im Innenhof der ehemaligen Stasi-Zentrale © Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie

Ergänzt wird das Campus-Kino-Programm mit Führungen durch das Stasi-Unterlagen-Archiv, das Archiv der DDR-Opposition und die Open-Air-Ausstellung „Revolution und Mauerfall“. Außerdem ist das Publikum eingeladen, mit Filmschaffenden, Fachleuten sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ins Gespräch zu kommen. Das Besucherzentrum der „Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie“ ist täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr (Wochenende von 11:00 bis 18:00 Uhr) geöffnet.