Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2023 zum 51. Mal.
Am 5. September 1972 stürmten Mitglieder der palästinensischen Terrorgruppe „Schwarzer September“ das Quartier der israelischen Olympiamannschaft im Olympischen Dorf in der Connollystraße 31 in München. Zwei israelische Sportler konnten flüchten. Der Ringer und Trainer Mosche Weinberg und der Gewichtheber Josef Romano wurden an Ort und Stelle erschossen.
Die Geiselnehmer forderten die Freilassung von über 200 in Israel inhaftierten Palästinensern sowie der beiden RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Israel lehnte es strikt ab, den Forderungen der Terroristen nachzukommen. Die Terroristen forderten danach ungehindert mit den Geiseln in die ägyptische Hauptstadt Kairo auszufliegen.
In der Nacht vom 5. auf den 6. September unternahm die bayerische Polizei auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck einen schlecht geplanten Befreiungsversuch, bei dem alle neun israelischen Geiseln ums Leben kamen. Auch fünf der acht palästinensischen Terroristen und ein Polizist starben. Die Polizei nahm die verbleibenden drei Geiselnehmer fest. Sie kamen wenige Wochen später durch die Entführung der Lufthansa-Maschine frei.
Vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck wurde am Dienstagvormittag an die Opfer des Olympia-Attentats von 1972 erinnert. Bereits zum 26. Mal lud der Landkreis Fürstenfeldbruck zu einer Gedenkveranstaltung für die Opfer und deren Angehörige sowie für die Überlebenden des Attentats ein.
Neben dem israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern Dr. Charlotte Knobloch sprach erstmals öffentlich auch Dr. Alfred Fliegerbauer, der Sohn des bei dem misslungenen Befreiungsversuch getöteten Polizisten Anton Fliegerbauer. Er hoffe, dass mit der Anton-Fliegerbauer-Kinderstiftung, die im Gedenken an seinen Vater entsteht, ein neues Kapitel beginnen kann. „Kein Verharren in Trauer an jedem 5. September, kein erschütterter Blick zurück, sondern ein hoffnungsvoller Blick nach vorne“ – sagte er.
„Die schrecklichen Ereignisse sind ein Teil unserer Geschichte in Fürstenfeldbruck. Man sollte sie nicht vergessen, damit man daraus lernen kann“, mahnte Thomas Karmasin, Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck.
Nach einem gemeinsamen Gebet von Rabbiner Jochanan Guggenheim und Pfarrer Matthias Biber und einer Schweigeminute wurden Steine und Blumen an der Gedenkstätte niedergelegt.
Foto: Gedenkveranstaltung vor den Toren des Fliegerhorsts in Fürstenfeldbruck © Erinnerungsort Olympia-Attentat 1972 in FFB
Mehr Informationen: https://www.erinnerungsort-fuerstenfeldbruck1972.de/